Wir erreichen die Universitätsstadt Córdoba morgens um halb sieben und treffen uns dann erst mal mit Josefs Sohn und dessen Freundin. An der Plaza San Martín besichtigen wir die Kathedrale und schlendern durch die kolonialen Arkaden des Cabildo. Es wird viel gebaut in der Stadt, unter anderem entsteht ein komplett neues Regierungsviertel.

Ein Tagesausflug führt uns ins 40 km entfernte Alta Gracia, wo Che Guevara seine Jugendjahre verbrachte. In dem kleinen Haus ist eine sehr gut gemachte Ausstellung über seinen Werdegang zu sehen, ausserdem gibt es noch ein altes Jesuitenkloster. Die Strasse dorthin ist allerdings sehr befahren und bietet keine Attraktionen, ausser man hat Lust auf ein kleines Schäferstündchen. Es gibt nämlich einige "Telos", Stundenhotels, entlang der Route. Die haben hier keineswegs ein Schmuddelimage sondern sind Bestandteil der hiesigen Kultur. Die Wohnverhältnisse sind oft beengt und so treffen sich junge (oder auch ältere) Pärchen gerne an diesen komfortablen Orten.

Wir werden nach Zonda in der Nähe von San Juan eingeladen, wo die Familie der Freundin ein Sommerhaus besitzt. Dorthin geht es wieder mit dem Nachtbus und natürlich gibt es auch wieder Schwierigkeiten mit dem Radtransport, die wie üblich mit reichlich Trinkgeld für die Packer beseitigt werden. Wir verbringen dort zwei Nächte und werden köstlichst bewirtet mit allerlei Gegrilltem. Soviel können wir gar nicht radeln wie wir an Fleisch in uns hineinstopfen.

Wir machen kleinere Ausflüge in die umliegenden Dörfer und zu einem Stausee, immer begleitet von einem heftigen Wind, der sich in der Nacht zu einem Sturm ausweitet. Aber noch denken wir uns nichts dabei.