Vom Busbahnhof führt ein "Radweg" in die Innenstadt. Wir quartieren uns im Barrio Paris Londres ein, das so heißt weil die Gebäude ein wenig nach Paris oder London aussehen, auf jeden Fall sehr hübsch. Die ganze Stadt ist auf den Beinen, Christmas shopping! Außerdem streiken die Stadtbeamten und so bilden sich vor allen Ämtern elend lange Schlangen. Vor dem Regierungspalast findet eine Militärparade statt und überall finden kleinere Demos statt. Wir schlendern durch den Mercado Central und essen dann an der Plaza de Armas. In der Innenstadt ist es gar nicht so einfach ein nettes Restaurant zu finden, hier überwiegen die Fastfoodketten. Leider! Vom Cerrro San Cristobal, auf den eine Seilbahn fährt, hat man einen guten Überblick über die 7 Millionenmetropole, die sich ausdehnt soweit das Auge reicht. Ein neues hippes Viertel ist El Golf, das Zentrum der Finanzindustrie, hier finden sich auch hübsche Restaurants und interessante Boutiquen. Ein kleines Ausgehviertel ist das Barrio Bellavista, das unter Denkmalschutz steht, hier reiht sich ein Lokal ans andere. Zum Verschnaufen lädt der Parque Forestal und der Cerro Santa Lucia mit dem hübschen Schloss Hidalgo ein.

Wir machen noch einen Ausflug nach Viña del Mar und Valparaíso. Bei schönem Wetter ist Viña del Mar sicher ein hübscher Badeort, bei uns ist es leider kühl und windig, außerdem mündet der Abwasserkanal der Stadt unweit der Strände, was nicht unbedingt zum Baden einlädt. Valparaíso ist Weltkulturerbe und die bunt angestrichenen Blechhäuschen, die sich die Berge hinaufziehen sind auch wirklich hübsch anzusehen, zumindest von weitem. Aus der Nähe betrachtet sind viele dann doch sehr heruntergekommen und die Straßen sind extrem vermüllt. Den Blick aufs Meer trüben auch etliche Bauruinen, die wohl schon etliche Jahre vor sich hin gammeln. Witzig sind natürlich die alten Seilbahnaufzüge mit denen man die verschieden Viertel erreichen kann, aber von einem Weltkulturerbe haben wir uns dann doch einiges mehr erwartet.

Auch wenn unsere Reise nicht ganz so verlaufen ist wie geplant sind wir mit unseren 1166 geradelten Kilometern doch sehr zufrieden und ich schmiede bereits Pläne den Paso Agua Negra noch einmal in Angriff zu nehmen. So leicht kommt mir der nicht davon!