Nach drei Tagen verlassen wir die Stadt Richtung Süden. Laut Reiseführer eine landschaftlich schöne Strecke. Leider hüllt uns dichter Nebel ein und es ist auch richtig kühl. Die Dörfer werden wieder ärmlicher. Über zwei satte Anstiege erreichen wir nach 82 km Kiou Cham, wo wir im einzigen guesthouse übernachten. Auch am nächsten Morgen geht es wieder steil bergauf bis Phouk Houn. Ich plage mich ohne Ende, wundere mich, eigentlich müsste ich ja mittlerweile ganz gut trainiert sein, bis ich endlich merke, dass eine Speiche gebrochen ist und ich einen massiven Achter habe, der das Rad ziemlich blockiert. Peter repariert es notdürftig, danach läuft es gleich besser, aber leider sehen wir wieder nichts vor lauter Nebel. 15 km vor Kasi passieren wir ein hübsches guesthouse, fahren aber weiter. Blöd! Kasi (100 km Tagesetappe) hat nichts dergleichen zu bieten. Wir müssen mit dem vorlieb nehmen was da ist.
Die letzen 60 km bis Vang Vieng rollen mit Ausnahme eines kleinen Anstiegs schön dahin. Auch das Wetter ist jetzt wieder besser und wir genießen die reizvolle Karstlandschaft.
Vang Vieng ist dagegen ein Ort zum Fremdschämen. Überall an sich nette Cafés und Kneipen, die aber vollgestopft sind mit zugedröhnten Backpackern, die sich in Endlosschleife uralte Folgen von "Friends" reinziehen und dabei einen Cocktail nach dem anderen schlürfen. Gruselig.
Wir heuern einen local guide an, der uns zu diversen Tropfsteinhöhlen in der Umgebung führt. Durch eine paddeln wir auf einem dicken Schlauchreifen. Auch ein Besuch in einem Hmong Dorf steht auf dem Programm. Die Hmong waren ursprünglich in Südchina beheimatet, siedelten später aber auch in Nordlaos und Nordvietnam. Viele von ihnen kooperierten während des Vietnamkrieges mit der CIA und flohen danach in die USA. Die Verbliebenen zettelten immer wieder Aufstände an und wurden daher von der laotischen Armee gnadenlos verfolgt. Das Schicksal vieler ist bis heute ungeklärt.
Als wir am nächsten Morgen den Ort verlassen torkeln uns die letzten Feierwütigen entgegen.